Vergnügungssteuerpflichtig ist dieser 1. FC Köln gewiss nicht


Beim 1. FC Köln hat man sich nach dem spielerisch höchst miserablen Auftreten im DFB-Pokalspiel gegen Wormatia Worms schon an einem Tiefpunkt gewähnt. Allerdings gab es nun noch eine eklatante Steigerung, die ihr höchstes Ausmaß im Zweitligaspiel beim VfR Aalen genommen hat. Solch einen schwachen Auftritt hat man selbst vom, in der letzten Zeit nicht gerade vergnügungssteuerpflichtigen 1.FC Köln, nicht allzu häufig erleiden müssen. Nun spricht der umstrittene Abwehrchef Dominic Maroh über die zahlreichen Defizite.

Eloquent ist dieser Maroh. Genauso demonstriert der 26-jährige, slowenische Nationalspieler jedoch auch Ehrlichkeit und Offenheit, wenn er im Gespräch mit dem „Express“ sich über verschiedene Themen verbal auslässt und auch kritische Punkte offen anspricht. So beurteilt er die 0:2-Niederlage beim VfR Aalen: „In der ersten Halbzeit war es gar nicht so schlecht, was das Defensivverhalten anging, aber dann fiel das Gegentor natürlich viel zu einfach. Ja, es war natürlich ein Drecksspiel, das muss man echt sagen. Aber wir stellen uns dem und ziehen unsere Lehren daraus. Jetzt gilt es: Brust raus und Freitag besser machen.“
FC-Trainer Holger Stanislawski hat schon enorm viel in seiner bisherigen Amtsperiode beim 1. FC Köln veranlasst. So richtig gefruchtet hat es anscheinend nicht, denn neben einer höchst defizitären Chancenverwertung kommt nun auch ein spielerischer Abwärtstrend, garniert mit individuellen Fehlleistungen, welcher wirklich frappierend erscheint. Nun hat sich der, als Motivator verschrieene Übungsleiter, zu einer zweieinhalbstündigen Video-Konferenz verleiten lassen, wo er die vielen Schwachpunkte knallhart thematisiert. Zum Wohlwollen von Maroh: „Das war genau richtig. Wir haben das Spiel auseinander genommen wie einen Fisch. Es war richtig, dass jeder von uns genau sehen konnte, was er falsch, aber auch, was er gut gemacht hat?“
Ein Paradebeispiel für die jüngste Kölner Orgie an Unzulänglichkeiten war zweifelsfrei das 0:2, welches in der Entstehung selbst eine Schülermannschaft von einem Kreisligaverein mit zumindest bösen Zurufen von der Rentnerfraktion bedacht worden wäre. Maroh beurteilt diese Situation: „Auch das haben wir aufgearbeitet. Von außen sieht das natürlich sehr unglücklich aus. Darüber haben wir gesprochen. Wir müssen uns in Zukunft auf dem Platz besser abstimmen, als wir es in der Situation gemacht haben. Wichtig ist, dass wir da gegenseitig aufeinander hören. Ich glaube, so ein Tor passiert uns nicht noch mal. Wir werden daraus lernen.“
In der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit ist Dominic Maroh bei
m Bundesligisten 1. FC Nürnberg unumstrittener Stammspieler gewesen. Auch deshalb ist er als potentieller Führungsspieler verpflichtet worden. Dazu meint Maroh: „Die Spielphilosophie beim FC ist anders als die früher in Nürnberg. Hier sind wir die Mannschaft, die das Spiel machen muss. Wir verteidigen sehr hoch, vielleicht auch mal ein bisschen riskant. Das wächst mit der Zeit und ich sehe auch meine Verantwortung dabei. Und natürlich ist es ganz klar, dass ich noch Luft nach oben habe, das weiß ich selber.“
Zugleich formuliert er sogleich ein Ziel. Das Spiel gegen den MSV Duisburg soll als eine Art Startschuss herhalten, denn mit mehreren, punktreichen Spielen in Folge soll der Anschluss an die obere Tabellenhälfte gelingen: „Konstanz ist das A und O. Wichtig ist, dass wir gegen Duisburg mal eine Serie anfangen und richtig punkten daheim, nicht nur Unentschieden spielen.“
Leichte Ballverluste, besonders im Offensivbereich wurden in den vergangenen Spielen als klares Manko erkannt. Dadurch gab es eine Unordnung im gesamten Defensivverbund des FC, die zu völlig überflüssigen Gegentoren geführt hat. Auch diese Problematik spricht Maroh offen an, wenn er sagt: „Vorne sollen die Jungs alles probieren, da sollen sie von mir aus tänzeln – im letzten Drittel. Aber wir müssen aufpassen, dass nicht in den Zonen zu machen, in denen es gefährlich ist. Wir geben manchmal die Bälle zu leicht her, dann haben wir alle viel zu viele Meter nach hinten.“
Nun muss bis zur Winterpause konstant gepunktet werden, da die Abstiegskonkurrenz nicht zu unterschätzen ist. Das klare Ziel sollte es daher in den kommenden Wochen sein, dass an den Defiziten effizient gearbeitet wird und im gesicherten Mittelfeld vorläufig seinen Platz zu finden. Eine zu hohe Zielsetzung hingegen sollte als Druckmittel nicht herhalten, wie Maroh gegenüber dem „Express“ betont: „Stabil werden. Wenig Gegentore, viele Punkte. Wenn es geht, kein Spiel mehr verlieren. Das sind Vorgaben, die wir uns setzen müssen. Ständig den Abstand nach oben zu berechnen, wäre Blödsinn.“


Informationen
Quelle: express.de
Autor: Henning Klefisch
Schlagworte: 1. FC Köln; Stanislawski; Maroh
Datum: 07.11.2012 20:48 Uhr
Url: http://www.2-liga.com/2liga/news-vergnuegungssteuerpflichtig-ist-dieser-1--fc-koeln-gewiss-nicht-2737.html
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